Willkommen zum Abenteuer: Dein Tierschutzhund zieht ein! 

Hunde aus dem Tierschutz sind wahre Schätze. Sie bringen einzigartige Geschichten, ihre Persönlichkeit und manchmal auch ein Päckchen mit. Egal ob schüchtern oder neugierig, klein oder groß, jung oder alt – mit Geduld und Liebe wird aus euch ein unschlagbares Team! 

Hier findest du einen umfassenden Leitfaden, um deinem Hund das Ankommen zu erleichtern und eine vertrauensvolle Basis zu schaffen. Los geht’s! 

Die ersten Schritte im neuen Zuhause – Ankommen und Wohlfühlen 

Der Einzug ist für deinen Hund ein großer Schritt! Er verlässt eine vertraute Umgebung und betritt eine Welt voller unbekannter Eindrücke. Daher gilt: Ruhe bewahren und Stress vermeiden.
Tipps für die ersten Tage:
- Ein Rückzugsort einrichten
: Eine kuschelige Ecke mit Körbchen oder Decke, wo sich dein Hund sicher fühlt. - Struktur schafft Sicherheit
: Beginne mit einem festen Tagesablauf – Fütterungszeiten, Gassi-Runden und Pausen sollten regelmäßig stattfinden. - Kein Besucheransturm
: Lass deinem Hund Zeit, dich und dein Zuhause kennenzulernen, bevor Freunde und Verwandte ihn begrüßen.
Wusstest du schon?
Hunde verarbeiten Veränderungen langsamer als Menschen. Gib deinem Hund mindestens 6 bis 12 Monate, um sich vollständig einzugewöhnen. Kleine Fortschritte sind dabei Gold wert! 
Klare Regeln, aber liebevoll – Das neue Zusammenleben gestalten 

Damit dein Hund weiß, woran er ist, solltest du von Anfang an Regeln festlegen. Was ist erlaubt, was nicht? Konsequent, aber freundlich zu sein, schafft Vertrauen und Klarheit.
Beispiele für wichtige Regeln:
- Darf dein Hund aufs Sofa?

- Gibt es Essensreste vom Tisch?

- Wie reagierst du auf unerwünschtes Verhalten?
So setzt du Regeln um:
- Management statt Strafen: Stelle sicher, dass dein Hund unerwünschtes Verhalten nicht „üben“ kann. Zum Beispiel keine Essensreste in Reichweite lassen.
- Belohnung ist der Schlüssel
: Zeigt dein Hund gewünschtes Verhalten, lobe ihn ausgiebig – mit Worten, Streicheleinheiten oder einem Leckerli. - Geduld zahlt sich aus
: Wiederhole Regeln konsequent, aber liebevoll. Dein Hund wird lernen, was erlaubt ist.
Spaziergänge meistern – Die ersten Schritte in der großen Welt 

Die erste Gassirunde kann aufregend und manchmal chaotisch sein. Mit ein paar Tricks wird es für dich und deinen Hund stressfrei:
- Langsam starten: Beginne mit kurzen, ruhigen Spaziergängen in der Nähe deines Zuhauses. Neue Gerüche und Eindrücke reichen für den Anfang völlig aus.

- Das richtige Equipment:
- Führleine (mind. 2,5 m): Für die alltägliche Kontrolle.
- Schleppleine (5-15 m): Perfekt für Ausflüge in die Natur.

- Geschirr statt Halsband: Schont die empfindliche Halswirbelsäule.
Sicherheitstipps für ängstliche Hunde:
- Verwende ein Sicherheitsgeschirr mit zwei Bauchgurten, um das Herausschlüpfen zu verhindern.
- Sichere deinen Hund zusätzlich mit einer zweiten Leine.
Ruhe und Schlaf – Die unterschätzten Grundpfeiler 

Nach dem Einzug braucht dein Hund vor allem eins: Schlaf! Hunde ruhen bis zu 18 Stunden täglich, Welpen und Senioren sogar noch mehr. Schlafmangel führt oft zu Stress und Unruhe.
So schaffst du ideale Bedingungen:
- Zwei Schlafplätze einrichten: Einen in einem ruhigen Zimmer
und einen in deiner Nähe. So kann dein Hund wählen, wo er sich wohler fühlt. - Unstörbarer Schlaf: Kinder sollten lernen, dass der Hund während des Schlafens nicht gestört wird.
- Nähe in der Nacht: Lass deinen Hund in den ersten Wochen in deiner Nähe schlafen. Offene Türen oder ein Platz im Schlafzimmer vermitteln Sicherheit.

Spiel und Beschäftigung – Förderung ohne Stress 

Hunde lieben es, beschäftigt zu werden, aber nicht jede Aktivität ist hilfreich. Besonders am Anfang ist weniger oft mehr.
Was deinem Hund gut tut:
- Nasenarbeit statt Hetzspiele: Verstecke Leckerlis oder Spielzeuge und lass deinen Hund suchen. Das fordert ihn geistig und fördert Entspannung.

- Kauen zur Beruhigung: Kauartikel wie Rinderkopfhaut oder spezielle Kauspielzeuge beruhigen und beschäftigen deinen Hund sinnvoll.
Vermeide Hetzspiele wie Ballwerfen: Diese können den Hund aufputschen und ihn länger nervös machen, auch wenn sie zunächst Spaß machen.
Das große Ganze: Vertrauen aufbauen und Missverständnisse vermeiden 

Dein Hund kommuniziert viel über seine Körpersprache. Lerne, die Signale zu erkennen und darauf einzugehen.
Typische Zeichen für Stress oder Unwohlsein:
- Gähnen

- Kopf abwenden

- Blinzeln oder Ohren nach hinten legen

- Schwanz einziehen oder hektisch schnüffeln

Was tun, wenn dein Hund knurrt?
Knurren ist ein wichtiger Kommunikationsweg für Hunde. Es bedeutet: „Bitte Abstand halten.“ Bestrafe deinen Hund niemals dafür – sonst verliert er das Vertrauen, dir Signale zu geben. Gehe auf seine Bedürfnisse ein und biete ihm Sicherheit. 